Echte und unechte Wüstenmaschinen

Was mit dem Aufkommen der Rallye Paris-Dakar begann, wurde im Laufe der Zeit an die Bedürfnisse zivilisierter Verhältnisse angepasst. Die meisten Reiseenduros sind mit dem Basissetting nicht wirklich wüstentauglich. Sie sind zu schwer, mit den falschen Pneus ausgestattet, usw., doch der Spirit ist geblieben.

KTM 1190 Adventure

Oranger Wüstenriese

Der Name KTM hat einen guten Klang in der Enduro- und Motocross-Szene. Auch bei der Rallye Dakar heimsen die Österreicher seit über einem Jahrzehnt Jahr für Jahr den Titel ein. Zu den Stärken gehören sicherlich die hohe Robustheit der Maschinen, die enormen Belastungen ausgesetzt werden. Angepasst an das 450-Kubik-Erfolgsmodell aus dem Rennsport (rechts oben) ist ein Abenteurer für die Zivilisation entwickelt worden. Der Bulle bringt „nur” 212 kg Trockengewicht auf die Waage und entwickelt mit seinen beeindruckenden 150 PS die meiste Power, doch für grössere Abstecher alleine in die Wüste ist er – zumindest ohne Modifikation – nicht gemacht, der Komfort und das Feeling sind jedoch erhalten.

Yamaha XT 1200 Z SuperTénéré

Die grosse Ténéré

Klar wollte der Produzent mit dem erfolgreichsten Modell der 80er Jahre seinen Konkurrenten in nichts nachstehen und liefert zeitgemäss auch ein grosses 1199-Kubik-Wüstenross für die Strasse ins Rennen. Der Komfort, die Zuverlässigkeit und die moderne Technologie sprechen für das japanische Muttertier, wenngleich es in erster Linie für Asphalttouren ausgelegt ist. Komfort, Performance und Zuverlässigkeit sind Schlüsselstärken der Super Ténéré.

Yamaha XT 600 Z Ténéré

Einst ein Vorbild

Die aktuelle Ténéré erinnert kaum mehr an das erste Modell, insbesondere optisch hat sie meier Meinung nach sehr verloren, Abenteuer sieht anders aus, insbesondere den Windschutz halte ich für überflüssig, da sich die Höchstgeschwindigkeiten doch sehr in Grenzen halten. Auch die Stollenpneus und der Kickstarter sind weg. Die heutige Ténéré ist im Vergleich mit den Ténérés der 80er Jahre eine Stadtvariante, aber für alle die nicht auf ein Riesenteil steigen möchten die moderne, wendige Alternative zur Super Ténéré.

Honda Crosstourer

Powervolles Designstück

Honda darf mit Stolz auf seine neuen Crosstourer blicken, das Design ist echt gelungen, sportlich, modern, progressiv, das passt zu einem zeitgemässen Wüstenschiff, das in der Realität vor allem die Weiten des Aspahlts erobern wird. Mit rund 130 PS, die der 1237-Kubik-V4-Motor zu leisten vermag, ist man für alle Distanzen denn auch gut gewappnet. Mit seinen 275 kg gehört er zu den Schweren seiner Klasse und ist nicht gemacht für wendige Manöver durchs Geäst, vielmehr ist er von seiner Basisausstattung natürlich für die Zivilisation geschaffen. Aber ein tolles Teil, wirklich!

Honda XL 700 V Transalp

Ein Klassiker

1987 kam die erste Transalp auf den Markt. Sie war die Antwort auf die damalige Ténéré von Yamaha, die in den 80er Jahren erfolgreich den Markt eroberte. Sie kam jedoch nie an die Ténéré heran, denn im Vergleich mit der Ténéré war sie nie eine echte Schönheit. Heute reiht sie sich bei den „kleinen” Enduros in der Modellpalette von Honda ein. Mit rund 60 PS liegt die 680-Kubik-Enduro gut im Mittelfeld und bietet allen Komfort, den eine moderne Enduro bieten kann inklusive ABS. Sie ist die kleine Alternative für Nostalgiker.

Triumph Tiger Explorer

Kämpferischer Look

Wer hätte gedacht, dass die Briten je ein solches Schlachtschiff für „Off-(the)-Road” bauen würden. Der Look des 137 PS starken Dreizylinders ist echt stark, ein echter Kämpferlook. Doch auch hier müsste ich passen, ich hätte keine Lust den 267 kg schweren Brocken durch den Sumpf oder die Wüste zu schieben, hier holt man sich schnell einen Bruch. Doch auf den Strassen macht das Teil echt Eindruck. Komfort, Power und eine gewisse Exklusivität sind mit ihm gewiss. Für Abenteuerreisen mit Schwerpunkt Strasse ist der Tiger Explorer eine echte Alternative.

Suzuki DL 650 A V-Strom

Klein und kraftvoll

Suzuki hat aktuell keine grossen Reiseenduros im Sortiment. Wer eine Sugi möchte, muss vorerst mit dem hier vorliegenden Modell Vorlieb nehmen. Optisch finde ich das Bike nicht wirklich überzeugend, hier könnten sich die Designer deutlich mehr ins Zeug legen, doch überraschen die 69 PS der 650 Kubik-Maschine positiv. Leistung und Reisefähigkeit der Asphaltenduro können ihr gut geschrieben werden, doch wer ein Bike will, das auch gefällt, dem empfehle ich die neue DL 1000-A, die 2014 auf den Markt kommen soll. Nebst der höheren Leistung versteht das Bike dank geschmackvollen, rassigen Design zu gefallen.

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